Der Fragebogen in der Apple-Mail liest sich, als hätte der Konzern Angst, dass die Rechnung künftig etwas höher ausfallen könnte. Es geht darum, ob Apple neue Geschäftssitze in Steueroasen gründen soll. Im Gespräch sind gleich mehrere Standorte, die nicht für ihre IT-Fachkräfte berühmt sind, sondern für ihre Steuergesetze: die Britischen Jungferninseln, die Kaimaninseln, die Isle of Man, die Kanalinseln Guernsey und Jersey. Aber bitte nur zu den richtigen Bedingungen, heißt es. Apple will die Sicherheit, dort Geschäfte abwickeln zu können, „ohne besteuert zu werden“. Das soll amtlich bescheinigt werden: „Ist es möglich, eine offizielle Bestätigung der Steuerbefreiung zu bekommen, und kostet das etwas?“ Apple lässt über die Kanzlei Baker McKenzie abklopfen, wie transparent die Arbeit auf den Inseln sein wird: „Müssen Geschäftsberichte veröffentlicht werden“ und „welche Informationen sind öffentlich einsehbar“?
So offen, so ungeniert, so dreist hat man das Geschäftsgebaren und Geschäftsinteresse eines Weltkonzerns selten vor Augen.