Achtundvierzig Tage



Auf dem Gang und der Treppe stehen Männer in Häftlingsuniformen, mit den Gesichtern zur Wand, wie man es auch ihm befohlen hatte. Als er wiederin der Zelle ist, fangen draußen die Verhöre an. Eine Massenabfertigung, fünf oder sechs Männer gleichzeitig, schätzt Lautwein. Peitschenhiebe, stumpfe Faustschläge. Ein dumpfes Geräusch dominiert, als würde mit einem Rohr geschlagen, erzählt
Lautwein. Dazu die Schreie der Opfer, das „Yallah, Yallah“ der Vernehmer. Der Lärm hält an bis in die Nacht. Folter im Schichtbetrieb, in kurzen Pausen kommt der Putztrupp, wischt das Blut von den Böden. Lautwein beobachtet das durch den Türschlitz.